Schlüsselbeinbruch
Synonyme
Schlüsselbeinfraktur, Claviculafraktur, Claviculabruch
Anatomie Schlüsselbein
Das Schlüsselbein (Clavicula) ist beim Erwachsenen etwa 12-15cm lang und s-förmig geschwungen. Es ist das knöcherne Bindeglied zwischen Brustbein (Sternum) und Schulterdach (Acromion) und bildet an den beiden Enden die dazugehörigen Gelenke (Sternoclaviculargelenk und Acromiclaviculargelenk). Diese Glenke werden durch die jeweiligen Gelenkkapseln, Bänder und auch Muskeln stabilisiert.
Ursachen
Die Fraktur entsteht oft durch einen Sturz auf die Schulter, bei direkter Gewalteinwirkung auf das Schlüsselbein oder seltener bei einem Sturz auf den ausgestreckten Arm. In seltenen Fällen kann zusätzlich zur Schlüsselbeinfraktur durch Traumata ein Bruch der 1. Rippe erfolgen. Auch kann es während der Geburt zu einem Schlüsselbeinbruch des Neugeborenen kommen, wenn der Schultergürtel durch das Becken der Mutter zu sehr eingeengt wird.
Symptome
Häufig ist eine Schwellung direkt über dem Schlüsselbein oder um die Fraktur herum zu sehen. Möglicherweise ist auch die Frakturstelle und/oder ein Hämatom sichtbar. Typischerweise gibt es einen Ruheschmerz und eine starke Druckschmerzhaftigkeit der Schulter sowie eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung, die mit Knochenreiben (Krepitation) einhergehen kann.
Diagnostik
Die Diagnose wird durch eine Röntgenuntersuchung bestätigt. Besonders bei Schlüsselbeinbrüchen am inneren Ende des Knochens kann ein CT notwendig sein um Überlagerungseffekte die bei der Standardröntgenaufnahme vorkommen können auszuschließen. Lediglich zum Ausschluss von Kapselbandverletzungen des Schultereckgelenks wäre ein zusätzliches MRT angezeigt.
Konservative Therapie
Die meisten Schlüsselbeinbrüche können konservativ behandelt werden. Bei der konservativen Therapie wird ein Rucksackverband angelegt. Durch diesen Verband werden die Schultern nach hinten gezogen wodurch der Bruch reponiert und gehalten wird. Durch die Ruhigstellung werden die Schmerzen reduziert und die Knochenheilung gefördert.
Indikationen zur operativen Therapie
Offene Schlüsselbeinbrüche (selten), Begleitenden Gefäß- und Nervenverletzungen, stark verschobene Frakturen, drohende Fragmentdurchspießung der Haut, Versagen der konservativen Therapie, Fraktur am äußeren Ende des Schlüsselbeins
Schlüsselbeinbrüche werden operativ mit einer Plattenosteosynthese oder mit einer Prevot-Nagelung (interne Bruchschienung) versehen. Je nach Röntgenverlaufskontrolle kann der Arm nach 6-8 Wochen wieder belastet werden. Die Metallentfernung kann nach 18-24 Monaten erfolgen.